Eingabehilfen öffnen

Skip to main content
Puzzelteile in verschiedenen Farben

Auswirkungen von Gewalt

Die körperlichen und seelischen Folgen von Häuslicher Gewalt sind schwerwiegend und können individuell sehr unterschiedlich sein. Dabei unterscheiden sich die Auswirkungen auch nach dem jeweiligen Geschlecht der von Gewalt betroffenen Person.

Es gibt momentan noch zu wenig Studien und Erfahrungen um die Auswirkungen von Häuslicher Gewalt für Menschen zu beschreiben, die sich nicht als Frauen oder Mann definieren. Daher beschreiben wir an dieser Stelle lediglich die Auswirkungen von Gewalt für Frauen* und Männer*.

Frauen* als Betroffene von Häuslicher Gewalt

Icon für Weiblich

Häusliche Gewalt gilt weltweit als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen*.

Die körperlichen und seelischen Folgen von Gewalt sind schwerwiegend und können sehr unterschiedlich sein. Mögliche Auswirkungen sind:

  • Sie leiden an Schlafstörungen und Alpträumen.
  • Sie leiden an Übelkeit, Schwindel, Herzrasen oder Angstzuständen.
  • Sie empfinden keine Freude mehr.
  • Es fällt Ihnen zunehmend schwer, Ihren Alltag zu regeln.
  • Sie leiden an Kopf-, Magen- oder Rückenschmerzen.
  • Sie fühlen sich wertlos und trauen sich immer weniger zu.
  • Sie gehen selbstschädigend mit sich um, konsumieren z.B. vermehrt Alkohol oder andere Drogen oder bringen sich selbst wiederholt in Gefahr.
  • Sie verletzen sich selbst.
  • Sie leiden an diffusen Schmerzen.
  • Sie haben Angst um Ihr Leben.
  • Sie denken daran, sich umzubringen.
  • Sie leiden an Essstörungen.
  • Sie können Ihre Kinder nicht mehr angemessen versorgen.

Nur bei einem geringen Prozentsatz von Frauen*, die misshandelt sind, wird Gewalt als Ursache von Verletzungen und gesundheitlichen Problemen identifiziert.

Betroffene Frauen* sind oft nicht in der Verfassung, von sich aus über die tatsächliche Ursache ihrer Verletzungen zu sprechen.

Männer* als Betroffene von Häuslicher Gewalt

Icon für Männlich

Männern* fällt es häufig schwer, sich als Opfer von Häuslicher Gewalt oder von Grenzüberschreitungen gegen ihre persönliche Freiheit zu sehen und sich Hilfe und Unterstützung zu holen.

Oft stehen im Vordergrund Gefühle wie Scham oder die Angst, nicht ernst genommen zu werden. Doch auch Häusliche Gewalt gegen Männer* ist kein Einzelfall, wie die Studie des Bundesministeriums zum Thema "Gewalt gegen Männer" im Jahr 2004 deutlich zeigt.

Zunächst gilt es generell die Schwelle der eigenen Hemmungen und Ängste zu überwinden und das Gespräch zu suchen, um so Alternativen zum bisherigen Handeln zu erfahren.

Verschiedene Beratungsstellen, zum Teil auch zu spezialisierten Themenbereichen stehen als erste Ansprechpartner zur Verfügung.

Da sexuelle Gewalt ein Teil von Häuslicher Gewalt sein kann, können betroffene Männer* sich an die Fachberatungsstelle Zartbitter Münster e.V. wenden. Hier haben Sie die Wahl zwischen einer weiblichen Beraterin und einem männlichen Berater.

Informationen für homosexuelle Männer*, die in ihrer Beziehung Gewalt erleben finden Sie unter: www.vielfalt-statt-gewalt.de

Kinder in Gewaltbeziehungen

Bei Häuslicher Gewalt sind Kinder immer unmittelbar von Gewalt betroffen, auch wenn sie selbst körperlich nicht angegriffen werden. Kinder sind niemals nur Zeugen, sondern immer Leidtragende.

Dieses Miterleben von Gewalt ist direkte Gewalt und hat für die Kinder> ähnliche schwere Auswirkungen wie das Erfahren eigener körperlicher Misshandlung.

Die Lebenssituation dieser Kinder ist gekennzeichnet durch Angst, Wut, Ohnmacht, Aggression und Gefühlskälte. Sie erleben ihre Eltern als unberechenbar und erfahren keine verlässliche Unterstützung.

Mögliche Beeinträchtigungen und unmittelbare Reaktionen bei Kindern

  • Unruhe
  • Ohnmacht
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Kein Zugang zu den eigenen Gefühlen
  • Fehlendes Sicherheitsgefühl
  • Konzentrationsprobleme
  • Schulschwierigkeiten
  • Entwicklung von stereotypen Geschlechtsrollenbildern
  • Aneignung eines aggressiven Verhaltensstils
  • Größere Schwierigkeiten beim Aufbau positiver Freundschaftsbeziehungen
  • Einschränkung in der Fähigkeit zur konstruktiven Konfliktbewältigung

Mögliche gesundheitliche Folgen von miterlebter Gewalt:

  • Depressionen
  • Angstzustände
  • Herzerkrankungen
  • Asthma
  • Geringere Lebenserwartung
  • Selbsttötungsgefährdung

Manche Folgeerkrankungen treten erst Jahre oder Jahrzehnte später auf.

Weitere Informationen

Webseite 'Gewalt ist nie ok!'

Häusliche Gewalt: Informationen und Hilfe für Kinder und Jugendliche